Die einstige historische Schützengesellschaft kann auf eine mehrhundertjährige Tradition zurückblicken. Die Geschichte der Schützengesellschaft läßt sich dokumentarisch bis zum Jahr 1300 zurückverfolgen. Gesellschafts- und Preisschießen wurde in Villingen erstmals im Jahre 1522 veranstaltet.
Aus dieser Schützengesellschaft ging im Jahre 1774 die Villinger Bürgermiliz hervor. Die Kriegswirren, die über Jahrhunderte bis in die jüngste Vergangenheit führten, sorgten immer wieder zur Auflösung der Schützengesellschaft. Im Jahre 1894 wurde der Verein wieder gegründet, aber um die Jahrhundertwende schon wieder geschlossen. Am 11. Oktober 1910 war es wieder einmal so weit. Oswin Breig rief den Schießclub Freischütz ins Leben. Dieses Datum ist der Gründungstag unserer heutigen Schützengesellschaft. 1913 wurde eine Schießhalle gebaut, deren Kostenvoranschlag 192,- Mark betrug. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Schießen bis 1919 eingestellt. Von den Jahren 1921 bis 1923 sind keine weiteren Aufzeichnungen mehr vorhanden
Im Protokoll vom 1.Oktober 1923, fanden wir folgende Abrechnung des Herbstschießens: Die Aufnahmegebühr wurde auf 100.000.000 Mark erhöht. Einnahmen: 262.500.000 Mark Ausgaben: 170.330.000 Mark Gewinn: 92.170.000 Mark
Villinger Schützen im Gasthaus Lamm 1928,
Schützenverein Villingen 1936
Vor kurzem wurde noch ein altes Gruppenfoto von 1926 gefunden Auf der Rückseite dieses Fotos hat jemand die Namen vermerkt. Ein Kreuz Simbolisiert zu dem Zeitpunkt der Beschriftung, wer schon verstorben war.
Mit sicherer Hand den Preis erringen Mög den Schützen Ehre bringen.
Schützenverein e.V. 1910 Romeius Manns der Riege von Villingen. 1498 / 1925 / 1910.
Der Zusammenbruch kam 1945. Sämtliche Protokollbücher sind trotz intensiver Nachforschungen nicht mehr auffindbar. Der letzte Eintrag endet am 10. September 1927. Am 28. November 1953 wurde die Schützengesellschaft für Sport und Jagdwaffen 1910 wiedergegründet. Aus dem Protokoll des ehemaligen Kassierers geht leider nicht hervor, was mit dem Vereinsvermögen geschehen ist. Dies wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. 1954 am 5. August beschlossen die Mitglieder den neuen Schießstand am Schwalbenhaag zu bauen.
Lagebesprechung
Raucherpause
Grabarbeiten für unseren heutigen Schießstand.
Im Dezember 1954 wurde Rudolf Seemann zum Oberschützenmeister gewählt. Er trieb die Bauarbeiten am Schützenhaus mit Elan voran. Am 1. und 2. Oktober 1955 konnte bereits das Königsschießen und ein Werbeschießen auf dem neu erbauten Schießstand durchgeführt werden. Es fehlte nur noch die Schützenstube, die erst 1963 fertiggestellt wurde. Trotz Bauarbeiten kam die Geselligkeit nie zu kurz. 1963 waren die Baumaßnahmen beendet, vom 22. bis 30. Juni wurde dies mit einem Eröffnugsschießen gefeiert. Die Schießanlage war zur damaligen Zeit die größte und schönste weit und breit. 1965 konnte der Pistolenstand polizeilich abgenommen werden. Die Bogenschützen richteten sich einen Bogenplatz ein. Diese optimale Schießanlage brachte in den folgenden Jahren viele schöne Erfolge ein. Auf Kreis-, Bezirk- und Landesebene wurden viele Meisterschaften gewonnen. Den größten Erfolg feierte Rolf Dederich, 7 Jahre hintereinander wurde er Südbadischer Meister im Bogenschießen.
Am 1. Juli 1965 erreichte uns die traurige Nachricht, daß unser Oberschützenmeister Rudolf Seemann nach schwerer Krankheit verstorben ist. Der Verein dankt ihm für seine 11 jährige Tätigkeit.
Erste Schießversuche aus einer Bauhütte heraus.
DM 1982 in München, Mannschaft Sportpistole: B.Allgeier D.Tresselt E.Dilger
Der neugewählte Oberschützenmeister Ernst Richardi ließ nicht locker, das Lebenswerk des verstorbenen Rudolf Seemann zu vollenden. So erhielt das Schützenhaus 1967 den lang ersehnten Wasseranschluß. 1969 wurden die Toilettenanlagen fertiggestellt. Somit konnten auch die geselligen Veranstaltungen im Schützenhaus durchgeführt werden
Durch die Bebauung des Steppach, rückte das Wohngebiet immer näher Richtung Schießstand. Es wurden uns Auflagen gemacht. Die Erdwälle mußten erhöht werden. Ein Schallgutachten wurde erstellt, auf Grund dessen das jagdliche Schießen eingestellt werden mußte. 1974 wurden die Scheibenzuganlagen der Luftgewehrschießstände und der 50 m Schießanlage erneuert. Die Bogenschützen erweiterten ihre Bogenbahnen. 1975 wurde der Platz vor dem Schützenhaus eingeebnet und teilweise asphaltiert. Auch der Sitzungs- und Auswerteraum wurde in diesem Jahr gebaut. 1976 wurde ein Lagerraum für die Scheiben und Geräte der Bogenschützen erstellt. 1980 erfolgte die kalte Dusche der Schießstand entsprach nicht mehr den Richtlinien des Regierungspräsidiums Freiburg.
Die äußere und innere Sicherheit des Standes war nicht mehr gegeben. Das bedeutete erneut harte Arbeit und hohe Geldausgaben. 1981 wurde der Beitrag erhöht und die ersten Umbauarbeiten wurden in Angriff genommen. Die Erdwälle rund um die Schießbahnen wurden erneut erhöht. 1982 ist noch eine Pergola vor dem Schützenhaus errichtet worden.
1984 wurden die Sicherheitsauflagen durch den Umbau des Pistolenstandes erfüllt. Im Frühjahr 1985 waren alle Umbaumaßnahmen des gesammten Schießstandes abgeschlossen, so daß wieder ein geregelter Schießbetrieb durchgeführt werden konnte. Die aufgewendeten Mittel für die Sicherheit betrugen, ohne Berechnung der Eigenleistungen, ca. 76.000,- DM. Dazu kommen noch ca. 4500 Stunden Eigenleistungen der Schützen.
Auch die Geselligkeit kommt im Verein nicht zu kurz. Dies zeigen die jährlichen Veranstaltungen, wie z.B. das Königsschießen mit dem Königsumtrunk, die Fasnachtveranstaltung, Ausflüge und nicht zuletzt die Hobbykegler, die sich monatlich zum Kegeln treffen.
1985 hatte wir unser 75jähriges Jubiläum. Diese Festschrift wurde eingescannt und als PDF bereitgestellt.
Einen Grund zum Feiern gab es immer, erstes Waldfest.
Deutscher Meister 1990 im Bogensport
Blick vom ehemaligem 100 m Stand, im Richtung Schützenhaus
Nach 25 Jahren Amtsausführung als OSM, meinte Ernst Richardi, daß es genug sei. "Jetzt sollen mal die jungen Leute ran." Der Verein dankt ihm für seine 25 jährige Tätigkeit
So wurde am 9. Februar 1990unser Falk Arendt zum neuen Oberschützenmeister gewählt.
Im Jahr 1995 wurde es unseren Pensionären zu langweilig und sie erbauten einen Musikpavilon.
Musikpavilon
Bei der Ausgrabung wurde diese versteinerte Muschel entdeckt.
1997 wurde noch eine Schießbude für unsere Feste erstellt.
Durch die weitere Bebauung des Steppach und des Schilterhäusle, rückte das Wohngebiet noch näher in Richtung Schießstand. Es wurden uns noch mehr Auflagen gemacht. Neue Schallgutachten mußten her und noch mehr Geld und Arbeitskraft investiert werden. Als dies auch erledigt war, mußten wir noch einen neuen Kugelfang für die Pistolenanlage bauen.
Nach nicht einfachen 18 Jahren, hat Falk Arendt das Amt als 1. Vorsitzender niedergelegt. Der Verein dankt ihm für seine 18 jährige Tätigkeit.
Der neue Vorstand Herbert Tesche übernahm das Amt am 14. März 2008 als Oberschützenmeister. Seine Amtszeit war nur von kurzer Dauer.
So sieht unsere Hofeinfahrt heute aus. Unter der Pergola kann man gut ein kühles Bier trinken. Auf dem Parkplatz kommen die Autos weg, Bänke und Schirme werden aufgestellt und schon ist der Festplatz gerichetet.
Unser neuer Vorstand Marek Matyja und sein Team übernahmen das Ruder am 13. März 2009. Jungs packt es an es gibt viel zu tun. 2010 haben wir unser 100 Jähriges Bestehen. Also ran an den Speck.
Kathrin Haas von der Schützengesellschaft Villingen ist Weltmeisterin. Die 29-Jährige gewann bei der WM 2010 der Bogenschützen in Dahn (Pfalz) überraschend Gold mit dem Recurve-Bogen. Die SG-Villingen ist stolz auf dich.
Schützengesellschaft Villingen 1910 e.V.
Kathrin Haas
Holzunterstand unterm Vordach
Blumenwagen im Eingangsbereich
Marek hatte sich viel vorgenommen, er hat fast den ganzen Verein renoviert und wieder auf Vordermann gebracht.
Als erstens hat er mit dem nicht zahlenden Mitglieder angefangen, entweder nachzahlen und die Einzugsermächtigung unterschreiben oder raus. Er hat das Schützenhaus, den Kurz,- und Langwaffenstand renoviert. Er hat bei den Geräteschuppen und dem Bogenhaus das Dach neu machen lassen. Den Luftdruckstand lies er abreißen und neu bauen. Tausende Arbeitsstunden und viel Geld wurde investiert. Unser Überland-Stromanschluß wurde gekappt und unter der Straße verlegt. Die SG-Villingen hat sogar zum ersten mal Fördergelder beantragt. Wir sind 2018 als Verein in den BDS eingetreten.
Pistolenstand für Klein- und Großkaliber
Unsere Schützenkollegen mit den Gästen aus Pontarlier 2010 zum 100 jährigem bestehen der SG-Villingen
Dachsanierung am Geräteschuppen
Pergola vor dem Schützenhaus
Kugelfang vom 50m Langwaffenstand
50m Stand, Hochblenden
Unser Eingangstor zum Vereinsheim wurde komplett neu gemacht
Am 14. August 2020 wurde Marek bei der Generalversammlung mit knapper Mehrheit von seinem Amt als 1. Vorsitzender abgewählt. Der Verein dankt ihm für seine 11 1/2 jährige Tätigkeit.
Am selben Abend übernahm unser neuer Oberschützenmeister Michael-Carlo Adam das Amt als neuer 1. Vorsitzender der Schützengesellschaft Villingen 1910 e. V.
Der Zaun um unser Schießgelände wurde repariert und erneuert
Die Hochschußblenden am Pistolestand wurden verstärkt
Pistolenstand fertiggestellt
Wie wird es wohl weitergehen ? Die Geschichte der SG-Villingen wird es uns erzählen !